Proxmox Virtual Environment

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Der Eine oder Andere von euch hat vielleicht schon einmal etwas von VMware für Windows gehört. Dabei handelt es sich um ein Virtualisierungs-System, wo man innerhalb seines Betriebssystemes mehrere PCs virtuell laufen lassen kann. Somit lässt sich vereinfacht gesagt ein weiteres Betriebssystem quasi als Anwendung ausführen. Man kann beispielsweise ein Linux-System testen und damit herum spielen, ohne sein Windows überschreiben zu müssen, oder wegen Parallelinstallation die Festplatten zu verkleinern.

Technisch gesehen ist Proxmox nichts anderes. Nur das es nicht als Anwendung in Windows installiert wird, sondern mit seinem eigenen Linux-Unterbau daher kommt. Einmal installiert, lässt sich der PC dann komplett über ein Web-Interface bedienen und es lassen sich virtuelle Maschinen sowie Container darauf erstellen, verwalten, verschieben, usw... Der verwendete Server läuft dabei komplett "Headless", also ohne Monitor oder Tastatur. Mein Proxmox Hauptserver steht so beispielsweise im Heizungskeller neben dem Heizkessel und verrichtet dort größtenteils unbeachtet seine Dienste. 

"Reicht ein Raspberry Pi da nicht auch aus?" - Ja und nein. Möchte man lediglich seinen ioBroker als Smarthome-Zentrale nutzen, reicht es sicher aus diesen auf einem Raspberry Pi zu installieren. Möchte man nun beispielsweise noch ein PiHole Werbeblocker in seinem Netz betreiben, benötigt man einen weiteren Raspberry Pi. Webserver? - Nächster Rechner geht an den Start. Ihr erkennt das Muster, je neuer Anwendung kommt auch eine neue Rechenkiste dazu, wobei die Auslastung der einzelnen Geräte meist im einstelligen Prozentbereich liegt. Sicher ließe sich die eine oder andere Anwendung gemeinsam auf einem einzigen Linux-Server installieren, aber auch das bringt wieder Probleme mit sich. Zerschießt man sich bei einem Update versehentlich ein Teil seines Systemes, ist direkt alles inclusive sämtlicher Datenbestände betroffen. Einige Anwendungen arbeiten auch überhaupt nicht zusammen, da sie beispielsweise die gleichen Netzwerkports belegen, andere kommen direkt mit eigenem Betriebsystem daher. 

Proxmox bietet dennoch die Möglichkeit alles zusammen auf einem Rechner laufen zu lassen, indem es für jede Anwendung einen eigenen virtuellen Bereich des Rechners abgrenzt. Dadurch ergeben sich mehrere Vorteile:

  • Headless-Betrieb.
    Alles lässt sich über ein Webinterface von einem beliebigen Platz aus bedienen. Ich kann zum Beispiel gemütlich mit dem Laptop auf der Couch sitzen um alles auf meinem Proxmox-Server zu bedienen.
  • Einfache Backups.
    Backup-Routinen lassen sich automatisch im Hintergrund ausführen. So erstellt mir Proxmox jede Nacht um 2 Uhr Backups meiner sämtlichen Systeme. Crasht mal eines meiner Systeme, lässt es sich jederzeit ganz einfach zurück spielen. Und durch die Web-Oberfläche ist das so einfach wie Emails auf Web.de lesen.
  • Snapshots.
    Von den Systemen lassen sich jederzeit Speicherabbilder erstellen. Möchte man beispielsweise ein großes Update einspielen, wo man nicht sicher ist ob alles klappt, vorher schnell einen Snapshot machen. Klappt etwas nicht, kann man jederzeit wieder zu diesem Punkt zurück springen.
  • Ausfallsicherheit
    Hat man mehr als einen Proxmox Server, lassen sich die virtuellen Maschinen zwischen den Servern einfach hin- und herschieben. Man ist nicht rechnergebunden.Fällt einer aus, kann der Zweite nahezu nahtlos die virtuellen Maschinen übernehmen.

Zeit also sich einmal etwas näher mit Proxmox zu befassen.

 

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